

85 Jungmeister nehmen in festlichem Rahmen ihre Meisterbriefe entgegen
29.05.25 - Mit 85 neuen Jungmeisterinnen und Jungmeistern wird das Handwerk aufs Beste gestärkt – da waren sich bei der traditionellen Meisterfeier der Kreishandwerkerschaft Fulda im Propsteihaus Petersberg alle Rednerinnen und Redner einig. "Ihr seid jetzt offiziell Weltklasse: Highend-Stufe. Mehr als Meister geht nicht", sprach Kreishandwerksmeister Thorsten Krämer die Absolventinnen und Absolventen an und griff einen Slogan des Handwerks auf: "Dieser Tag gehört euch. Die Zukunft übrigens auch."
Krämer begrüßte neben den frischgebackenen Meisterinnen und Meistern und deren Familien auch Vertreterinnen und Vertreter aus Politik und Wirtschaft, dankte Ausbildungsbetrieben und Partnern, wie zum Beispiel den regionalen Banken Sparkasse und VR Bank, die als traditionelle Sponsoren im jährlichen Wechsel auftreten: In diesem Jahr war die VR Bank für die Meisterfeier am Start.
Petersbergs Bürgermeisterin Claudia Brandes, "Hausherrin" im Propsteihaus, die die Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt hatte, empfand es als "große Ehre", dabei zu sein. "Ich erlebe es täglich, wie wichtig das Handwerk in seinen vielfältigen Gewerken für uns alle ist." Der Meisterbrief sei Beleg für Können, Wissen und Durchhaltevermögen. "Wer sich abends nach der Arbeit hinsetzt und für die Meisterschule lernt, der muss schon eine gehörige Portion Wahnsinn haben." Es sei aber eine "gute Form des Wahnsinns, sie verdient unser aller Respekt".
Das Handwerk sei das Rückgrat der Gesellschaft. Ohne Handwerk würde alles stillstehen. Häuser bauen, renovieren, das täglich Brot, die Heizung, das Auto … "Und wir müssen uns nicht als Höhlenmenschen treffen", ging sie zum Beispiel auch auf das Friseurhandwerk ein. "Ihr bekleidet nicht nur wichtige Fachkräftepositionen. Ihr schafft auch Arbeitsplätze, indem ihr ausbildet", betonte sie und ergänzte: "Ihr tragt Verantwortung und bringt Wissen in die nächste Generation. Das ist Ehre und Herausforderung zugleich." Als Bürgermeisterin wolle sie optimale Rahmenbedingungen schaffen, dass sich neue Betriebe in der Gemeinde ansiedeln und bewährte bestehen können. "Seid stolz auf das Erreichte. Aber bleibt auch neugierig. Ihr seid die Zukunft des Handwerks. Und das Handwerk ist die Zukunft der Gesellschaft."
Landrat Bernd Woide richtete ebenfalls herzliche Glückwünsche an die Jungmeisterinnen und Jungmeister – darunter drei Frauen. Jede einzelne Leistung sei etwas Besonderes, für jede und jeden ganz persönlich, aber auch für den ganzen Landkreis. "85 junge Meisterinnen und Meister – das gibt ein gutes Gefühl. Wir brauchen jede und jeden Einzelnen", sagte Woide und richtete eine Bitte an die Absolventinnen und Absolventen: "Bleibt in der Region. Unser Landkreis bietet zahlreiche Vorteile und Chancen. Wir haben hier sehr viele Möglichkeiten für das Handwerk, nutzt diese."
"Ohne Handwerk geht nichts" Michael Brand, parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend, sprach von einem "ganz besonderen Termin", den er hier absolvieren dürfe: Es sei der erste in der Heimat in seiner neuen Funktion – und er freue sich, diesen bei der Kreishandwerkerschaft zu haben. "Ohne Handwerk geht nichts", betonte Brand. Und für das Handwerk sei Bildung ein zentrales Thema. Er wolle sich starkmachen für erstklassige Berufsorientierungsmöglichkeiten, für bestmögliche Aus- und Weiterbildung. Diese seien nicht nur Erfolgsgarant für die deutsche Wirtschaft, sondern ermöglichten auch Teilhabe. In Deutschland gebe es über eine Million Handwerksbetriebe – und in diesen Betrieben rund fünf Millionen Beschäftigte. Ausgebildet werde in mehr als 130 Berufen, "diese Zahlen sprechen für sich".
Rolph Limbacher, Vizepräsident der Handwerkskammer Kassel, überbrachte die Grüße des Präsidenten der Handwerkskammer, Frank Dittmar, und betonte: "Der Meisterbrief steht für den Mut, das Talent und die Ausdauer, die alle 85 Meisterinnen und Meister bewiesen haben." In den vergangenen Jahren hätten sie Herausragendes geschafft, denn der Meisterbrief sei die höchste Qualifizierung, die man im Handwerk erreichen könne. "Es gibt keinen anderen Abschluss, der besser auf die Selbstständigkeit vorbereitet als der Meisterbrief", so Rolph Limbacher. Auch die Kundinnen und Kunden schätzten diese Auszeichnung. Man vertraue auf die Expertise eines Meisterbetriebs, ob es um den Hausbau oder die Reparatur eines Autos gehe. "Der Meisterbrief ist ein echtes Wertpapier."
Betriebe zu gründen sei eine Möglichkeit der Selbstständigkeit. Auch die Betriebsübernahme sei oftmals eine gute Option, denn zahlreiche Unternehmen suchten aus Altersgründen geeignete Nachfolger. Egal auf welchen beruflichen Wegen, er gehe davon aus, "dass alle ihre Zukunft meisterlich meistern werden", betonte Limbacher. "Gott schütze das ehrbare Handwerk."
Gemeinsam mit Thorsten Krämer überreichte Rolph Limbacher die Meisterbriefe. "Das Handwerk kann was. Das Handwerk will was. Und ihr könnt auch was und wollt was", richtete Krämer sich an die Jungmeisterinnen und Jungmeister. Wissen weitergeben, dass auch die nächste Generation davon profitieren kann, das liege ihm am Herzen. Und das Ehrenamt. Er selbst empfinde es nicht als Last, sondern als Ehre, so Krämer. Er und Limbacher gaben ihrer Hoffnung Ausdruck, dass sich vielleicht der eine oder die andere später ebenfalls ehrenamtlich fürs Handwerk engagiere. Außerdem dankte Thorsten Krämer dem Team rund um Geschäftsführerin Gabriele Leipold für die Organisation der Meisterfeier – vom Schreiben und Versenden der Einladungen bis hin zur Programmgestaltung. Für das musikalische Rahmenprogramm der Meisterfeier hatte die Band "Songs for 2" unter anderem klassische Popsongs mit dabei. Das Catering-Unternehmen Genuss3 war für die kreative Bewirtung der Gäste verantwortlich. (nia/pm) +++