

"Das ist nicht mehr mein Verein" – Ehrenpräsident rechnet mit der Eintracht ab
23.05.25 - In einem emotionalen Interview mit der Bild-Zeitung hat Peter Fischer, ehemaliger Präsident und heutiger Ehrenpräsident von Eintracht Frankfurt, deutliche Kritik an seinem Herzensverein geäußert. Seine Worte treffen mitten ins Eintracht-Herz – und zeigen, wie sehr sich der 68-Jährige vom aktuellen Kurs des Klubs entfremdet fühlt. Ob Fan-Szene, sportliche Entwicklung oder interne Entscheidungen: Fischer spart nicht mit klaren Worten.
Besonders scharf kritisiert er das Verhalten mancher Anhänger in sozialen Netzwerken. "Ich bin wirklich unfassbar geschockt von dem Verhalten der sogenannten Fans", sagte Fischer gegenüber der Bild. In der Woche vor dem Freiburg-Spiel sei es zu "unglaublichen Kommentaren" gekommen – etwa: "'Dieser Drecksklub', 'die Gescheiterten', 'der Trainer muss raus', 'die können alle nichts', 'Versager', 'Penner', 'die sind zu blöd', ‚'ich schäm‘ mich für den Verein' und noch viel Schlimmeres." Dass diese Aussagen sogar von langjährigen Anhängern gekommen seien, schockiert ihn besonders: "Ja, Leute, wo leben wir denn?"
Die Eintracht ist für mich Lichtjahre weg Auch das Verhältnis zur aktiven Fan-Szene habe sich verändert. Fischer sagt: "Die Eintracht ist für mich Lichtjahre weg." Vorfälle wie das homophobe Banner in St. Pauli oder das Abspielen eines Böhse-Onkelz-Songs vor dem Tottenham-Spiel hätten ihn tief getroffen: "Ich habe zu Hause zu meiner Familie gesagt: 'Das ist doch nicht mehr mein Verein, das kann doch nicht wahr sein.'"
Fischer kritisiert sowohl das Verhalten einzelner Fans als auch die mangelnde Reaktion des Vereins: "Ich wäre früher in drei Minuten drüben gewesen und hätte das Ding runtergerissen." Stattdessen herrsche Passivität. Seine Sorge: "Geht das so weiter, übernimmt die Kurve den Verein." (Constantin von Butler) +++